Geballt gegen Diskriminierung & Gewalt

Gesamtgesellschaftliche Probleme wie Gewalt sowie fremdenfeindliche und diskriminierende Tendenzen lassen sich leider auch auf unseren Fußballplätzen beobachten.

Der NFV tritt jeglichen fremdenfeindlichen Bestrebungen sowie anderen diskriminierenden Verhaltensweisen entschieden entgegen und sieht in ihnen nicht selten den Nährboden für gewaltgeprägte Auseinandersetzungen, die letztlich auf dem Platz zum Ausdruck kommen. Daher baut der NFV im Rahmen der 2015 begonnenen Entwicklung einer Gesamtstrategie im Bereich Fair Play, Gewaltprävention und Anti-Diskriminierung das bisherige Engagement gegen Gewalt und Diskriminierungen kontinuierlich aus. 

Im Rahmen dessen hat der Niedersächsische Fußballverband verschiedene Ansätze gewählt, um sowohl präventiv als auch interventiv agieren zu können und damit ein faires, respektvolles und gewaltfreies Miteinander im Fußball noch stärker fördern zu können. Unterstützt wird der NFV dabei insbesondere vom Landessportbund Niedersachsen. Im Rahmen des Projekts "Sport mit Courage" kooperieren die beiden niedersächsischen Sportorganisationen, um die gemeinsame Arbeit gegen Diskriminierung und Rassismus zu intensivieren und das bisherige Engagement im Bereich der Gewaltprävention und Anti-Diskriminierung weiter auszubauen.

Eine zentrale Maßnahme ist die Einrichtung und Bekanntmachung der NFV-Anlaufstelle für Gewalt- und Diskriminierungsvorfälle. Dort können alle Akteure (Spieler*innen, Trainer*innen, Vereinsvertreter*innen, Schiedsrichter*innen, Zuschauer*innen, Eltern) Gewalt- und Diskriminierungsvorfälle aus dem niedersächsischen Fußball melden, damit im Anschluss entsprechend adäquate Beratungs- und Unterstützungsangebote gemacht werden können. Darüber hinaus bildet der NFV regionale NFV-Konfliktlots*innen aus, die bei konkreten Beratungsanlässen (Prävention und Intervention) Gespräche mit den Beteiligten vor Ort aufnehmen, um möglichst niedrigschwellig intervenieren und Möglichkeiten der Konfliktlösung aufzeigen zu können. Des Weiteren ist die Entwicklung eigener Fortbildungsangebote im Themenfeld Gewaltprävention und Anti-Diskriminierung für Schiedsrichter*innen, Trainer*innen und weitere Akteure aus den Strukturen des Amateurfußballs geplant.

FAQ - Aufgaben und Möglichkeiten der NFV-KonfliktlotsInnen

Unterstützung für Vereine in Niedersachsen: Wenn es mal nicht rund läuft

Fußball lebt von Emotionen, Meinungsvielfalt und Konkurrenz. Dabei entstehen manchmal auch Konflikte, die ihn belasten können. Vereinsmitglieder, SpielerInnen und SchiedsrichterInnen sind dann nicht selten auf der Suche nach Unterstützung. Um in solchen Situationen zu helfen, bietet der Niedersächsische Fußballverband (NFV) eben diese Unterstützung durch seine Gliederungen, seine zentrale Anlaufstelle für Gewalt und Diskriminierung sowie die NFV-KonfliktlotsInnen an.

Hier finden Sie alle wichtigen Informationen zu den Aufgaben und der Rolle der KonfliktlotsInnen im NFV.

1. Was sind die Aufgaben der KonfliktlotsInnen im Fußball?

Die KonfliktlotsInnen des NFV stehen Vereinen als weitere Anlaufstelle vor Ort zur Verfügung, wenn es zu Gewalt- oder Diskriminierungsvorfällen kommt. Sie koordinieren und begleiten die Bearbeitung solcher Fälle in enger Zusammenarbeit mit den Kreisen und Bezirken sowie der zentralen NFV-Anlaufstelle. Dabei übernehmen sie folgende Aufgaben:

  • Erstberatung und Vermittlung: KonfliktlotsIinnen bieten emotionale Unterstützung und Orientierung für Betroffene. Sie sondieren die Situation, sammeln Informationen und koordinieren die weiteren Schritte mit allen Beteiligten.
  • Neutralität und Konfliktmoderation: KonfliktlotsInnen agieren als neutrale VermittlerInnen, um Konflikte zu deeskalieren und akzeptable Lösungen für alle Parteien zu finden.
  • Schulungsmaßnahmen: Sie fördern durch die Umsetzung sowie Vermittlung von gezielten Schulungsangeboten zu Fairplay und Gewaltprävention ein respektvolles Miteinander im Vereinsumfeld.
  • Bedarfsorientierte Weiterleitung: Bei Bedarf vermitteln KonfliktlotsIinnen Betroffene an spezialisierte Betreuungsangebote oder Netzwerke für Anti-Diskriminierung und Gewaltprävention.
2. In welchen Situationen werden KonfliktlotsInnen aktiv?

KonfliktlotsIinnen werden Bedarfsorientiert aktiv, wenn Konflikte im Bereich Gewalt und Diskriminierung die ehrenamtliche Arbeit im niedersächsischen Fußball beeinträchtigen. Dazu gehört auch die Prävention von Konflikten sowie die Unterstützung bei Vorfällen, die nicht sportgerichtlich relevant sind.

Beispiele:

  • Zwischenfälle im Spielbetrieb
  • Konflikte und Vorkommnisse im Training
  • Probleme auf Social Media
  • Konflikte im allgemeinen Vereinsumfeld
3. Wer kann die KonfliktlotsInnen kontaktieren und wie erfolgt die Kontaktaufnahme?

Alle, die einen Bezug zum NFV haben – SpielerInnen, TrainerInnen, VereinsvertreterInnen oder Eltern/ZuschauerInnen – können die KonfliktlotsInnen per Telefon oder E-Mail erreichen.

4. Welche Qualifikationen haben KonfliktlotsInnen?

KonfliktlotsInnen sind speziell zu den Themen Gewalt und Diskriminierung geschult. Sie verfügen über grundlegende Beratungs- und Moderationskompetenzen, um Konflikte strukturiert zu begleiten. Ihre Ausbildung umfasst:

  • Sensibilisierungsschulungen zu Themen wie Gewalt, Extremismus, Diskriminierung und Diversität zur Förderung von Empathie sowie der Fähigkeit zum Perspektivenwechsel.
  • Konfliktmanagement und Deeskalation: Niedrigschwelliger Beratungs- und Moderationskompetenz, um Konflikte je nach Komplexität zu moderieren und konstruktive Lösungen zu finden.
  • Netzwerkkenntnisse: Wissen über relevante PartnerInnen und Angebote zu Themen wie Anti-Diskriminierung, Gewaltprävention und Demokratiestärkung.
5. Sind KonfliktlotsInnen neutral?

Ja, KonfliktlotsInnen agieren stets unparteiisch und vertreten keine der beteiligten Seiten. Ihr Ziel ist es, einen konstruktiven Dialog zu fördern und Lösungen zu erarbeiten, die alle Beteiligten akzeptieren können.

6. Ist die Arbeit der KonfliktlotsInnen vertraulich?

Ja, die Arbeit der KonfliktlotsInnen ist absolut vertraulich. Informationen werden nur weitergegeben, wenn alle Beteiligten zustimmen oder wenn dies gesetzlich erforderlich ist.

7. Entstehen Kosten für die Arbeit der KonfliktlotsInnen?

Die Arbeit der KonfliktlotsInnen wird vom NFV kostenfrei angeboten.

8. Wie kann ich selbst KonfliktlotseIn werden?

Interessierte können sich an die NFV-Anlaufstelle wenden, um mehr über die Zertikats-Ausbildung und die Anforderungen für NFV-KonfliktlotsInnen zu erfahren.

Ansprechpartner