Moritz Waldow Mann des Tages
Der ehemalige Speller Moritz Waldow hat im Finale um den Krombacher Niedersachsenpokal der Amateure mit zwei Treffern gegen seinen Ex-Verein maßgeblichen Anteil am 3:0-Erfolg des TuS Bersenbrück gehabt.
Oberligist TuS Bersenbrück hat sich zum zweiten Mal nach 1990 für den DFB-Pokal qualifiziert. Im Finale um den Krombacher Niedersachsenpokal der Amateure gab es für den Oberliga-Vierten einen auch in dieser Höhe verdienten 3:0 (2:0)-Erfolg gegen Regionalliga-Aufsteiger SC Spelle-Venhaus. Mann des Tages im Team von TuS-Trainer Thorsten Marunde-Wehmann war ausgerechnet der ehemalige Speller Moritz Waldow, der zwei Treffer gegen seinen Ex-Klub erzielte.
Eine eigens für das Pokalspiel errichtete Sitzplatztribüne für 600 Zuschauer und damit eine stimmungsvolle Kulisse mit insgesamt rund 3.000 Zuschauern, darunter etwa 600 Fans aus Spelle, dazu bestes Fußballwetter – die Rahmenbedingungen hätten am Hastruper Weg nicht besser sein können.
In der Liga hatte Spelle zwei Mal gegen Bersenbrück gewonnen: 3:1 in Bersenbrück und 4:3 in Spelle. Und so gingen die Gäste leicht favorisiert ins Spiel. Doch hatten die Rot-Weißen im Finale von 2019 in Hannover den Start gegen Atlas Delmenhorst völlig verschlafen und schnell mit 0:2 zurückgelegen, so präsentierten sie sich dieses Mal von Beginn an hellwach. Ein von Jan-Luca Ahillen abgefälschter Schuss von Moritz Waldow sorgte in der 9. Minute für die schnelle Führung gegen die Mannschaft von SC-Coach Hanjo Vocks, und nur sechs Minuten später erhöhte Jules Reimerink auf 2:0. Reimerink hätte in der 23. den Sack wohl schon zu machen können, als er allein auf SC-Keeper Bernd Düker zuging, mit einem zu unplatzierten Schuss aber an diesem scheiterte. Wie auch immer: Die Halbzeitführung der Gastgeber war hoch verdient und die Speller, die nicht einmal auf das gegnerische Tor geschossen hatten, waren mit einem 0:2 noch gut bedient.
Auch wenn die Schwarz-Weißen aus Spelle im zweiten Spielabschnitt etwas besser in die Partie fanden, Zweifel am Erfolg der Hausherrn kamen eigentlich nie auf und spätestens, als erneut Waldow (55.) den Ball unter die Latte des Speller Tores gedroschen hatte, war die Begegnung entschieden. Zwar musste TuS-KeeperTariq Olatunji in der 68. Minute noch einmal stark einen Kopfball von Tom Winnemöller parieren, klärte SC-Schlussmann Bernd Düker auf der Gegenseite sehenswert gegen Lars Spitz, Zählbares sprang aber für beide Mannschaften nichts mehr heraus. Der TuS war damit im gesamten Wettbewerb ohne Gegentreffer geblieben.
Als Schiedsrichter Timo Daniel, der mit dem Pokalfinale sein letztes Spiel pfiff, nach sechs Minuten Nachspielzeit abpfiff, gab es für die Bersenbrücker Fans kein Halten mehr. „Berlin, Berlin – wir fahren nach Berlin“ skandierten sie, als NFV-Präsident Ralph-Uwe Schaffert den Pokal an die Bersenbrücker überreichte.
TuS Bersenbrück wartet nun mit Spannung auf die Auslosung der ersten Hauptrunde im DFB-Pokal 2023/24 und hofft auf ein attraktives Los. 1990 hatten die Bersenbrücker das NFV-Pokalfinale gegen die Sportfreunde Ricklingen mit 3:2 im Elfmeterschießen gewonnen und waren dann mit 0:4 in der ersten Runde des DFB-Pokals an Hannover 96 gescheitert.
Das Spiel in der Statistik
TuS Bersenbrück – SC Spelle-Venhaus 3:0 (2:0)
Tore: 1:0 (9.) Waldow, 2:0 (15.) Reimerink, 3:0 (55.) Waldow
Gelbe Karten: Reimerink, Wellmann – Landwehr, Lenz
Zuschauer: 3.000
TuS Bersenbrück: Tariq Olatunji – David Leinweber, Leonard Hedemann, Nicolas Eiter, Patrick-Emmanuel Papachristodoulou – Denis Müller, Enes Muric (75. Mathis Wellmann) – Markus Lührmann (75. Philipp Schmidt), Moritz Waldow (79. Santiago Aloi), Jules Reimerink (90. Emre Can Agil) – Lars Spit (82. Saikouba Manneh)
Ersatzbank: Luca Thale, Ibrahima Wally, Michel Lagemann, Nico Meyer
Trainer: Thorsten Marunde-Wehmann
SC Spelle-Venhaus: Bernd Düker – Marcel Ruschmeier (80. Jonas Tepper), Leon Dosquet, Jan-Luca Ahillen (53. Patrick Siemer), Adrian Lenz (73. Timo Nichau) – Christoph Ahrens (61. Michael Bünker), Jannik Landwehr, Philipp Elfert (61. Anton Popov), Steffen Wranik – Tom Winnemöller, Artem Popov
Ersatzbank: Mattis Niemann, Jan Popov, Jan-Hubert Elpermann
Trainer: Hanjo Vocks
Schiedsrichter: Timo Daniel (Barenburger Sportverein Kickers Emden); Assistenten: Tom-Leon Bender (Heidmühler FC), Jannik Weinkauf (VfL Oldenburg); 4. Offizieller: Jost Steenken (VfL Weiße Elf Nordhorn)
Der Weg der beiden Mannschaften ins Finale
TuS Bersenbrück
1.Runde: Freilos
Achtelfinale: 5:0 (1:0) beim Heeslinger SC
Viertelfinale: 2:0 (0:0) gegen Rotenburger SV
Halbfinale: 3:0 i.E. (0:0) gegen 1. FC Germania Egestorf-Langreder
SC Spelle-Venhaus
1.Runde: Freilos
Achtelfinale: 5:2 (1:1) bei SV BE Steimbke
Viertelfinale: 5:0 (4:0) beim Lüneburg SK Hansa
Halbfinale: 2:1 (0:0) beim FSV Schöningen
NFV-Pokalsieger
1955 VfB Uslar
1956 VfV Hildesheim
1957 Sportfreunde Lebenstedt
1958 VfB Peine
1959 Preußen Hameln 07
1960 Olympia Wilhelmshaven
1961 Sportfreunde Lebenstedt
1962 VfL Wolfsburg
1963 Göttingen 05
1964 Sportfreunde Salzgitter
1965 Wolfenbütteler SV
1966 TuS Haste
1967 Göttingen 05 II
1968 Roland Delmenhorst
1969 SV Einbeck 05
1970 TuS Bodenteich
1971 VfL Rütenbrock
1972 FC Wolfsburg
1973 TSV Burgdorf
1974 Eintracht Nordhorn
1975 Sportfreunde Salzgitter
1976 VfV Hildesheim
1977 TuS Hessisch Oldendorf
1978 MTV Gifhorn
1979 nicht ausgespielt
1980 Borussia Hannover
1981 TuS Celle
1982 Hannover 96 II
1983 TuS Lingen
1984 TSV Friesen Hänigsen
1985 VfR Langelsheim
1986 TSV Stelingen
1987 TSV Verden
1988 TSV Verden
1989 VfL Bückeburg
1990 TuS Bersenbrück
1991 TSV Kaltenweide/Krähenwinkel
1992 Sportfreunde Ricklingen
1993 Sportfreunde Ricklingen
1994 Sportfreunde Oesede/Georgsmarienhütte
1995 SSV Vorsfelde
1996 Kickers Emden
1997 Hannover 96
1998 Hannover 96
1999 SV Meppen
2000 Kickers Emden
2001 FC Schüttorf
2002 VfL Wolfsburg A.
2003 VfL Wolfsburg A.
2004 Eintracht Braunschweig
2005 VfL Osnabrück
2006 BV Cloppenburg
2007 SV Wilhelmshaven
2008 Eintracht Nordhorn
2009 Kickers Emden
2010 SV Wilhelmshaven *
2011 Eintracht Braunschweig
2012 TSV Havelse
2013 VfL Osnabrück
2014 BSV SW Rehden
2015 VfL Osnabrück
2016 SV Drochtersen/Assel
2017 VfL Osnabrück
2018 SV Drochtersen/Assel
2019 SV Atlas Delmenhorst (Amateure)
2019 SV Drochtersen/Assel (3. Liga und Regionalliga)
2020 MTV Eintracht Celle (Amateure)
2020 TSV Havelse (3. Liga und Regionalliga)
2021 VfL Oldenburg ausgelost (Amateure)
2021 SV Meppen (3. Liga und Regionalliga)
2022 TuS BW Lohne (Amateure)
2022 BSV SW Rehden (3. Liga und Regionalliga)
2023 (Amateure) TuS Bersenbrück
*Seit der Saison 2009/2010 wird der NFV-Pokal als Krombacher-Niedersachsenpokal ausgespielt