Tesche schießt VfL Osnabrück zum Pokalsieg
Der VfL Osnabrück hat zum fünften Mal in seiner Vereinsgeschichte den niedersächsischen Verbandspokal der Herren gewonnen. Im Endspiel um den Krombacher Niedersachsenpokal im Wettbewerbszweig „3. Liga & Regionalliga“ bezwang der Zweitliga-Aufsteiger den gastgebenden SV Atlas Delmenhorst nach Rückstand mit 2:1 (0:0). Robert Tesche erzielte in der 81. Minute den Siegtreffer.
Vor der Partie setzten beide Mannschaften und das Schiedsrichterteam ein Zeichen gegen Gewalt. Sie versammelten sich hinter einem Banner mit der Botschaft „Gemeinsam gegen Gewalt“ und gedachten damit dem 15 jährigen Jugendspieler Paul, der an Pfingsten im Rahmen eines internationalen Jugendturniers in Frankfurt attackiert worden und am Mittwoch seinen Verletzungen erlegen war.
Gegenüber dem dramatischen Saisonfinish gegen Borussia Dortmund II vor einer Woche änderte VfL-Trainer Tobias Schweinsteiger seine Startelf gleich auf neun Positionen. Nur Innenverteidiger Maxwell Gyamfi und Angreifer Noel Niemann waren auch gegen den BVB aufgelaufen. Die ersten beiden Ausrufezeichen setzte der SV Atlas: Touray spitzelte bei einem schnellen Konter nach Osnabrück-Ecke den Ball auf Mattia Trianni, der von der Strafraumgrenze am rechten Innenpfosten scheiterte (6.). Nur zwei Minuten später kam Rohwedder im Strafraum zum Abschluss, sein Schuss strich aber am linken Pfosten vorbei.
Emotional wurde es nach 20 Minuten, als Marc Heider unter dem Applaus seiner Mannschaftskameraden, die sich zum Spalier aufgestellt hatten, den Platz verließ. Der 37-Jährige beendete mit dem Finale in Delmenhorst seine Karriere und wurde von den VfL-Fans mit Sprechchören gefeiert. Für ihn kam Erik Engelhardt.
Nennenswerte Torchancen blieben anschließend auf beiden Seiten Mangelware. Erwähnenswert aus Osnabrücker Sicht allenfalls Oliver Wähling (41.), dessen Volleyabnahme nach Linksflanke über das Tor ging.
Auch in der zweiten Hälfte meldete sich zuerst der SV Atlas zu Wort. Nach 48 Minuten kam Trianni aussichtsreich im Osnabrücker Strafraum zum Abschluss, setzte den Ball allerdings neben den rechten Pfosten. Anschließend wurde der VfL aktiver, nach einer Ecke musste Atlas-Keeper Pascal Wiewrodt einen Kopfball von Paterson Chato über die Latte lenken (55.). Nach 59 Minuten wieder der SV Atlas: Trianni drosch eine Schindler-Ecke über das VfL-Gehäuse. Nur zwei Minuten später sollte Delmenhorst dann aber jubeln: Nach Vorarbeit von Lamin Touray, der sich über rechts im Strafraum durchsetzte, drückte Marco Stefandl das Leder aus kurzer Distanz über die Linie.
Die zu diesem Zeitpunkt verdiente Führung für den Regionalliga-Absteiger sollte aber nur neun Minuten anhalten. Noel Niemann traf mit links schön ins lange rechte Eck.
In der 81. Minute gab es erneuten Spalier, diesmal gestellt von den Delmenhorster Spielern für den Kapitän Oliver Rauh, der zum BV Garrel wechselt.
Drei Minute später die Entscheidung: Robert Tesche wird nach einer Ecke über rechts von Kunze im Strafraum bedient und vollendet die Vorlage mit Übersicht ins rechte Eck.
2.535 Fans bedeuteten einen neuen Zuschauerrekord bei einem Spiel im Städtischen Stadion an der Düsternortstraße nach Wiedergründung des Vereins im Jahr 2012. Die bisherige Bestmarke wurde auch im Krombacher Niedersachsenpokal erzielt, 2019 im Halbfinale gegen den 1. FC Wunstorf, als 2.400 Fans dabei waren.
Atlas Delmenhorst: Wiewrodt – Rauh (81. Erdogan), Cissé, Volkmer, Eggert – Hoffrogge – Lamin Touray (72. Ousman Touray), Stefandl (88. Gysbers), Schindler (88. Malte Müller), Trianni – Rohwedder (88. Entelmann). Trainer: Dominik Schmidt.
VfL Osnabrück: Adamczyk – Rorig, Gyamfi (90. Simakala), Chato, Haas (66. Kleinhansl) – Wiemann – Wulff (66. Kunze), Wähling – Niemann, Heider (20. Engelhardt), Putaro (66. Tesche). Trainer: Tobias Schweinsteiger.
Schiedsrichter: Daniel Fleddermann. Assistenten: Tobias Stobbe, Philip Eiben. 4. Offizieller: Maximilian Nie-Hoegen.
Zuschauer: 2.535
Tore: 1:0 Stefandl (61.), 1:1 Niemann (70.), 1:2 Tesche (81.).
Gelbe Karte: Niemann (91.).
