BTSV jubelt über Meisterschaft und Aufstieg

Eintracht Braunschweig hat es geschafft: Als Sieger des Finales um die AOK-Frauenmeisterschaft steigen die Löwinnen in die Regionalliga Nord auf.

Eintracht Braunschweig ist neuer niedersächsischer Meister der Frauen. Im Endspiel zwischen den Meistern der Oberligastaffeln West und Ost setzten sich die Blau-Gelben heute Nachmittag im Barsinghäuser August-Wenzel-Stadion mit 4:1 (2:0) gegen die Sportvereinigung Aurich durch.

Damit steigt die Eintracht, die eine Woche zuvor an gleicher Stätte gegen Barmke das niedersächsische Pokalendspiel verloren hatte, in die Regionalliga Nord auf. Ob auch Aurich den Sprung in das norddeutsche Oberhaus schafft, hängt vom Zweitliga-Relegationsspiel zwischen dem Hamburger SV und Victoria Berlin ab. Gelingt dem HSV, der das erste Duell mit 3:0 für sich entschieden hat, der Aufstieg, würde ein weiteres Regionalligaticket für den Norden frei, das in einem Entscheidungsspiel zwischen Aurich sowie dem Sieger aus der Partie zwischen dem Bremer (Werder II) und Hamburger Verbandsligameister (HSV II) vergeben würde.

Die Sportvereinigung verzeichnete im Finale um die AOK-Meisterschaft der Frauen die erste Chance, als Lara-Marie Cordes aus der Distanz an Eintracht-Keeperin Laura Kristin Engler scheiterte. Diese nach zwei Minuten erspielte Möglichkeit sollte aber die einzige nennenswerte auf Auricher Seite in der ersten Hälfte bleiben. Auf der Gegenseite kam die Eintracht in der achten Minute zu ihrer ersten Einschussmöglichkeit, als Lyn Meyer ihre Sturmpartnerin Gesa Radtke im Strafraum bediente, der Schuss aber von Aurichs Torhüterin Sontka Iwwerks abgewehrt wurde. Kurze Zeit später forderten die zahlreich mitgereisten Eintracht-Fans vergebens Elfmeter, als Meyer im Auricher Strafraum zu Fall kam.

Nach 21 Minuten stand wieder die (einmal mehr) herausragende Lyn Meyer im Mittelpunkt. Ein feines Zuspiel von Caren Holzenkamp verwertete sie mit links zur Braunschweiger Führung. Acht Minuten später brandete erneut blau-gelber Jubel auf: Eine von rechts geschlagene Freistoß-Hereingabe von Franziska Knopp drückte Gesa Radtke aus kurzer Distanz über die Linie. Aurich hielt jederzeit dagegen, konnte sich vorne gegen die Eintracht-Abwehr aber nicht in Szene setzen.

Nach dem Wechsel kam mit der eingewechselten Alina Vogel frischer Wind in die Angriffsbemühungen der Sportvereinigung, die jetzt verstärkt Druck auf das Eintracht-Gehäuse ausübte. In der 51. Minute konnte Ana-Carolin Hoffmann aus einem kapitalen Abspielfehler des BTSV kein Kapital schlagen. Ein ums andere Mal kamen die Ostfriesinnen aussichtsreich vor und in den Braunschweiger Strafraum, stellten sich aber zu ungeschickt an. Mitten in diese Phase fiel die Vorentscheidung, als Lyn Meyer einen lang aus der eigenen Abwehr geschlagenen Ball von Franziska Knopp aufnahm, an Iwwerks links vorbeizog und den Ball vors Tor brachte, wo die mitgelaufene Jill-Lina Lange ihn über die Linie drückte (57.).

Aurich steckte nicht auf und bewies Kampfgeist und Moral. Verdienter Lohn war nach 67. Minuten der Anschlusstreffer durch Alina Vogel, die im Fünfmeterraum aus dem Gewühl heraus traf. Zuvor war der Ball nach einer Hereingabe an den Pfosten gesprungen.

Die Sportvereinigung forcierte jetzt das Spiel nach vorne, so dass Braunschweig zu gefährlichen Kontern kam. Die größte Chance bot sich Lyn Meyer, die nach 74 Minuten allein vor dem Auricher Tor an Sontka Iwwerks scheiterte. In der 83. Minuten führte eine Kooperation der beiden herausragenden Braunschweiger Spielerinnen zur endgültigen Entscheidung: Eine Ecke von Franziksa Knopp köpfte Lyn Meyer zum 4:1 ein. In der Schlussphase hätte Meyer um ein Haar noch ein drittes Mal zugeschlagen, doch erneut behielt Iwwerks die Oberhand.

Für den BTSV, dessen Präsidentin Nicole Kumpis unter den Zuschauern weilte, ist es die erste niedersächsische Frauenmeisterschaft der Vereinsgeschichte. Als Siegprämie durften sich die Löwinnen über 500 Euro freuen. Finalist Aurich erhielt 250 Euro.

Das Endspiel in der Statistik

SpVG Aurich – Eintracht Braunschweig 1:4 (0:2).

Aurich: Sontka Iwwerks – Aylin Rewohl (75. Sophie Musal), Julia Bohlen, Anna de Vries, Hanna Ernst (87. Celina Schüller) - Jule Kersten – Angelina Michelle Wunder, Emily Reens (71. Emma Schurwohn), Lara Cordes – Ana-Carolin Hoffmann (88. Helena Schmitz), Mareike Assing (46. Alina Vogel). Trainer: Tammo Pfeiffer.

Eintracht: Laura Kristin Engler – Cindy Kaufmann, Michelle Bröckel, Antonia Farr, Lena Ahl – Caren Holzenkamp (71. Victoria Wiedermann), Franziska Knopp (85. Charlotte Brühler) – Anna Fries (60. Sophia Koschick) - Jill-Lina Lange (71. Carolin Helmerding), Lyn Meyer, Gesa Radtke (60. Ronja Riemer). Trainer: Benjamin Knoll.

Tore: 0:1 Meyer (21., Vorarbeit Holzenkamp), 0:2 Radtke (29., Knopp), 0:3 Lange (57., Meyer), 1:3 Vogel (67.), 1:4 Meyer (83., Knopp.)

Schiedsrichterin: Jasmin Stark. Assistenten: David Kinne, Yannick Trommer. Gelbe Karten: Assing (27.), Bohlen (70.) – Bröckel (65.).

Frauenmeister

1972 Sparta Göttingen

1973 Sparta Göttingen

1974 Sparta Göttingen

1975 Jahn Delmenhorst

1976 Sparta Göttingen

1977 VfL Wildeshausen

1978 Rotenburger SV

1979 Jahn Delmenhorst

1980 VfL Wildeshausen

1981 VfL Wildeshausen

1982 VfR Eintracht Wolfsburg

1983 VfL Wildeshausen

1984 VfR Eintracht Wolfsburg

1985 VfL Wildeshausen

1986 VfL Wildeshausen

1987 Rotenburger SV

1988 SV Hage

1989 SV Wilhelmshaven

1990 VfL Westercelle

1991 TSG Burg Gretesch

1992 SG Erbstorf/Ilmenau

1993 Victoria Gersten

1994 TuS Westerholz

1995 Wolfenbütteler SV

1996 SV Stöckheim

1997 SV Fortuna Salzgitter

1998 SV Hastenbeck

1999 SV Hastenbeck

2000 FSV Westerstede

2001 SuS Timmel

2002 SV Hastenbeck

2003 Sparta Göttingen

2004 FSG Twist

2005 MTV Mellendorf

2006 VfL Oythe

2007 SV Höltinghausen

2008 TSV Havelse

2009 TSG Ahlten

2010 TSV Eintracht Immenbeck

2011 SF Wüsting-Altmoorhausen

2012 VfL Wolfsburg II

2013 ESV Fortuna Celle

2014 TSV Limmer

2015 TV Jahn Delmenhorst

2016 Union Meppen

2017 SV Meppen II

2018 TuS Büppel

2019 Hannover 96

2020 nicht ausgespielt

2021 nicht ausgespielt

2022 TSV Barmke

2023 Eintracht Braunschweig