SC Harsum überzeugt mit „1. klimaneutralem Fußball-Camp“
Der SC Harsum hat den 3. Nachhaltigkeitspreis des NFV gewonnen. Platz zwei belegt der Mühlenberger SV vor dem Lehndorfer TSV. Niedersachsens Innenministerin Daniela Behrens betont bei der Ehrungsveranstaltung im Werkhof Hannover: „Sport und Nachhaltigkeit gehören zusammen". Über einen Sonderpreis darf sich der 1. FC Germania Reher freuen.
„Und der Sieger ist - der SC Harsum!“ – Dr. Daniel Roth von Volkswagen lüftete heute Abend bei einer feierlichen Ehrungsveranstaltung im Werkhof in Hannover das lange streng gehütete Geheimnis, wer den zum dritten Mal vergebenen Nachhaltigkeitspreis des Niedersächsischen Fußballverbandes gewonnen hat. Aus einem Briefumschlag zog er die Karte mit der Aufschrift des Vereins aus dem NFV-Kreis Hildesheim. Harsum überzeugte mit seinem Projekt „1. klimaneutrales Fußball-Camp“ die Jury und gewann neben einem Preisgeld in Höhe von 5.000 Euro eine Ladestation für Elektroautos (Volkswagen Group Charging GmbH).
Platz zwei belegte der Mühlenberger SV mit seinem Projekt „HeldInnen der Straße“ vor dem Lehndorfer TSV, der sich mit dem Projekt „Verein(t) gegen sexualisierte Gewalt im Sport“ beworben hatte. Beide erhalten eine 2.500 Euro-Prämie, die zweckgebunden für das jeweils prämierte nachhaltige Engagement eingesetzt werden muss. Für die Mühlenberger gibt es obendrein ebenfalls noch eine Ladestation.
Über den Zuschlag bei der Sonderverlosung durfte sich der TSV Germania Reher freuen, der damit eine zweitägige Maßnahme der Sparkassen Fußballschule des NFV gewonnen hat. Alle Vereine, die in diesem Jahr eine Bewerbung eingereicht und die Zulassungskriterien erfüllt hatten, waren im Lostopf gelandet – Fußballschulleiter Arndt Westphal zog um 20.18 Uhr den Verein aus dem NFV-Kreis Hameln-Pyrmont als glücklichen Sieger.
„Alle eingereichten Bewerbungen zeigen, mit welcher Kreativität und Hingabe unsere Vereine in den unterschiedlichsten Bereichen gesellschaftliche Verantwortung übernehmen und wie ernsthaft sie sich dem Gedanken der Nachhaltigkeit verschrieben haben“, sagte NFV-Präsident Ralph-Uwe Schaffert bei seiner Begrüßung.
Die Niedersächsische Ministerin für Inneres und Sport und Jurymitglied, Daniela Behrens, betonte: „Sport und Nachhaltigkeit gehören zusammen! Denn da wo Sport getrieben wird, brauchen wir ebenfalls eine intakte Umwelt. Gleichzeitig hat der Sport aber auch eine Auswirkung auf ökologischer Ebene - lokal, regional, national und global. Daraus ergibt sich die Verantwortung, verstärkt und konsequent nachhaltig zu handeln. Gerade der Fußball hat als größter Volkssport die Verantwortung, mit gutem Beispiel voranzugehen und das Thema Umwelt, Nachhaltigkeit und ökologische Verantwortung entsprechend immer mitzudenken, diese Verantwortung ist inzwischen ein integraler Bestandteil der DNA des organisierten Sports. Genau für diese Werte steht der Nachhaltigkeitspreis des NFV. Und ich begrüße es, dass auch bei der EM im Sommer das Thema Nachhaltigkeit ein ganz wesentlicher Aspekt ist: hier haben wir die Chance im Bereich von Sportgroßveranstaltungen ganz neue Maßstäbe zu setzen.“
64 Vereine hatten mit ihren Bewerbungen das vielfältige nachhaltige Handeln widergespiegelt, mit dem sie in Bereichen wie Integration, Vereinsarbeit und Klimaschutz aktiv sind. 50 von ihnen erfüllten die Zulassungskriterien Wie bereits im Vorjahr waren die Juror*innen in einer Videokonferenz zusammengekommen, um ihre persönlichen Favoriten mittels eines Punktesystems zu benennen.
Bei der von Tobias Abel moderierten Ehrungsveranstaltung im Werkhof stellte der NFV die drei punktbesten Projekte in filmischen Kurzportraits vor. Im Fokus des im Juli 2023 ausgetragenen „1. Klimaneutralen Fußball-Camp des SC Harsum standen die Themen Klimaneutralität und Umweltschutz. Durch Maßnahmen wie der papierlosen Gestaltung des Anmeldeprozesses, der Anreise mit dem Fahrrad oder der konsequenten Mülltrennung konnten bereits im Vorfeld des Camps Emissionen eingespart werden. Darüber hinaus wurden nicht vermeidbare Emissionen, wie zum Beispiel die Wege von An- und Abreise oder der Verbrauch von Strom, Gas und Wasser in Zusammenarbeit mit dem Partner Kosmogrün per Monitoring erfasst und im Anschluss des Camps kompensiert. Insgesamt nahmen 56 Spieler von der G- bis zur A-Jugend teil, die Leitung übernahmen Trainer des Vereins.
Mit dem Projekt „HeldInnen der Straße“ hat es der Mühlenberger SV auf den zweiten Platz geschafft. Hinter dem Titel verbirgt sich die Zusammenarbeit des Vereins aus dem NFV-Kreis Region Hannover mit der Per Mertesacker Stiftung, dem Stadtteilzentrum Weiße Rose, dem Spielpark Mühlenberg sowie der Polizeidienststelle in Ricklingen. In einem dreitägigen Workshop Ende Oktober 2023 beschäftigten sich über 30 Jugendliche mit den Themen Polizei, soziales Engagement und sozialer Zusammenhalt, um gegenseitiges Vertrauen zu stärken und Vorbehalte abzubauen. Nachdem die Teilnehmer Erfahrungen mit der Polizei skizzieren durften, wurde die Polizeidienststelle Ricklingen besichtigt. Ein gemeinsames Fußballturnier im Changing-Team-Modus bildete den Abschluss des Workshops, der vielseitigen Austausch generierte und das gegenseitige Vertrauen stärkte. Dank der positiven Resonanz soll das Projekt überregional fortgesetzt werden.
Bleibt als dritter Sieger der Lehndorfer TSV (NFV-Kreis Braunschweig), der mit dem Projekt „Verein(t) gegen sexualisierte Gewalt im Sport“ punkten konnte. Im Zentrum des Projektes steht die Erarbeitung eines Schutzkonzeptes zum Thema „Sexualisierte Gewalt im Sport“. Dabei soll das Ziel verfolgt werden, sich klar gegen Gewalt zu positionieren, dies in Verhaltensweisen zu übertragen und Missbrauch zu erschweren oder sogar zu verhindern. Seit April 2023 werden hierfür alle Trainer, Übungsleiter und Betreuer des Vereins aus dem NFV-Kreis Braunschweig, die mit Kindern und Jugendlichen arbeiten wollen, in Workshops informiert und geschult. Darüber hinaus müssen ein polizeiliches Führungszeugnis und die unterschriebene Selbstverpflichtungserklärung des Vereins vorgelegt werden. Die Sportjugend Braunschweig begleitete den Prozess in Zusammenarbeit mit dem LandesSportBund und der Braunschweiger Beratungsstelle „Sichtbar – Fachzentrum für sexualisierte Gewalt“.
Mit Unterstützung der Partner Lotto Niedersachsen, den Sparkassen in Niedersachsen und Volkswagen wurden beim 3. NFV-Nachhaltigkeitspreis - Geld- und Sachpreise mit einem Gesamtwert in Höhe von 15.000 Euro an die Siegervereine ausgeschüttet.
Auch die vielen Bewerber, die es nicht auf das Siegertreppchen geschafft haben, dürfen sich als Gewinner fühlen. Sie haben ihr nachhaltiges Handeln sichtbar gemacht und agieren als Vorbild für die aktuellen und zukünftigen Herausforderungen unserer Gesellschaft. Der NFV wird zeitnah im Fußball-Journal und auf der Website www.nfv-nachhaltigkeitspreis.de ein Kurzporträt aller Projekte veröffentlichen.