NFV ehrt seine Länderpokal-Siegerinnen und Sieger

Im Mittelpunkt standen die drei Erfolgsteams, die mit ihren jeweiligen Erfolgen beim Länderpokal in Duisburg-Wedau für Furore gesorgt hatten: Die U 16-Juniorinnen sowie die U 15- und U 14-Junioren des NFV.

2024 war für das niedersächsische Auswahlwesen ein historisches und kaum zu toppendes Jahr. Denn erstmals in der nunmehr 77-jährigen Geschichte des Niedersächsischen Fußballverbandes haben in diesem Jahr gleich drei Auswahlmannschaften Niedersachsens den Vergleich der DFB-Landesverbände in Duisburg-Wedau gewonnen. Erfolgreich waren die U 16-Juniorinnen der Jahrgänge 2008 und 2009, die U 15-Junioren des Jahrganges 2009 und die U 14-Junioren des Jahrganges 2010. Alle drei Teams wurden jetzt samt ihren Trainern und Betreuer*innen im Barsinghäuser Sporthotel Fuchsbachtal im Rahmen eines Siegerbanketts feierlich durch den NFV geehrt. Jeder Duisburg-Fahrer erhielt dabei eine Uhr mit Gravur. Und die jungen Fußballerinnen und Fußballer, die mit ihren Triumphen Geschichte geschrieben haben, erwiesen sich durch die Bank als sympathische, höfliche und bescheidene Gäste.

NFV-Präsident Ralph-Uwe Schaffert hob in seiner Begrüßung den Stellenwert der Erfolge hervor: „Ihr, liebe Auswahlspielerinnen und Auswahlspieler, habt etwas geschafft, was späteren Weltmeistern wie Per Mertesacker zum Beispiel verwehrt geblieben ist. Nämlich im NFV-Trikot den Länderpokalsieg zu erringen. Der Titel ist sicherlich ein Höhepunkt in eurer noch jungen Karriere und ich hoffe, dass jeder von euch auch in 10, 20, 30 Jahren noch gerne an das Turnier in Duisburg und die heutige Ehrung zurückdenken wird.“

Wie besonders niedersächsische Länderpokalsiege in Duisburg sind, zeigt ein Blick auf die Statistik. Denn in der langjährigen Geschichte des Länderpokals, der Ende der 1940er Jahre zunächst nur im Herrenbereich ausgespielt wurde, hat der NFV einschließlich der drei Triumphe im Jahr 2024 erst 22 Titelgewinne feiern können. Verglichen mit Bayern oder Westfalen und eingedenk des Faktes, dass jährlich bei den Mädchen und Jungen in den einzelnen Altersklassen insgesamt sieben Länderpokal-Turniere ausgespielt werden, ist dies nicht wirklich viel.

„Wie schwierig es ist, am Ende eines solches Turniers dann auch tatsächlich vorne zu sein, habt ihr am eigenen Leibe erfahren. Schön finde ich es, dass nicht nur ihr unserer Einladung so zahlreich gefolgt seid, sondern auch das Team hinter dem Team, Trainer, Betreuer, Physios. Herzlich willkommen heißen möchte ich zudem die Mütter und Väter, ohne deren Begleitung - nicht nur am heutigen Abend - sich keine der Spielerinnen, der Spieler so hätte entwickeln können“, erinnerte Schaffert an den wertvollen Beitrag, den auch die ebenfalls zur Ehrung gekommenen Eltern geleistet hatten. „Der Fahrdienst zum Training und zu den Auswärtsspielen, das Waschen der Trikots oder die Schulter, an die man sich nach einer Niederlage auch mal anlehnen kann, sind nur drei von unzähligen Beispielen der Unterstützung, die Sie, liebe Eltern, in den vergangenen Jahren geleistet haben. Dafür herzlichen Dank“, so der Präsident.

Schaffert erinnerte daran, dass Fußball nicht alles ist, nicht alles sein darf: „Ihr alle habt einen großen Traum: Profifußballer, Profifußballerin zu werden. Und diesem Ziel ordnet ihr alles unter. Das ist auf der einen Seite auch gut so. Zum Leben gehören Träume und es ist auch wichtig, dass man an ihre Erfüllung glaubt. Doch jede Medaille hat bekanntlich zwei Seiten und deshalb ist es ebenso wichtig, die Realität im Auge zu behalten. Und die sieht so aus, dass im Jungenbereich noch nicht einmal ein Prozent von jenen Spielern, die derzeit in Deutschland einem Nachwuchsleistungszentrum angehörten, Nationalspieler werden.“

Pro NLZ-Jahrgang schafft es im Schnitt ein Spieler zu den Profis. Schaffert: „Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Nachwuchsspieler sich später auf seine Bildung verlassen muss statt auf sein Fußballtalent, um seinen Lebensunterhalt bestreiten, ist eine weitaus höhere.“ Deshalb bat der Präsident bei aller verständlichen Hingabe für den Fußball seine jungen Zuhörerinnen und Zuhörer: „Bitte vernachlässigt nicht die Schule oder später die Ausbildung. Gute Noten in der Schule oder im Betrieb bilden eine solidere Basis für ein schönes, finanziell sorgenfreies Leben als Talent im Fußball.“

Ralph-Uwe Schaffert wünschte sich abschließend, dass alle Spielerinnen und Spieler eines Tages auf diesen Abschnitt in ihrem Leben zurückblicken werden wie der in Hannover groß gewordene Nationalspieler Waldemar Anton, der in einem Interview über seine NFV-Jahre sagte: „Es war eine coole Zeit.“ Auch Waldemar Anton war in Barsinghausen als Länderpokalsieger geehrt worden. Nämlich für den Triumph im Jahr 2012 mit den U 16-Junioren. Für ihn und seine Mitspieler gab es jeweils eine Uhr und die erhielten jetzt natürlich auch die Jungs und Mädels, die in diesem Jahr in Duisburg erfolgreich waren.

Derweil waren sich die drei Erfolgscoaches Martin Mohs, Thomas Pfannkuch und Malte Froehlich einig, dass insbesondere der Zusammenhalt ihrer Teams für den ganz großen Wurf in Duisburg verantwortlich war. „Die Mannschaft hat im Verlauf des Turniers brutal zusammengefunden“, formulierte es U 14-Trainer Froehlich.

Die U 16-Juniorinnen der Jahrgänge 2008 und 2009: Lilly Bartke, Lene Blömer, Femke Maria Silies, Johanna Waschki (alle SV Meppen), Sanne Albring, Lucy Marleen Minne (beide SVG Aurich), Sema Mikayilli, Clara Oppermann (beide Hannover 96), Rebecca Otto, Hannah Sophie Wyßuwa (beide VfL Wolfsburg), Janne Buck (FC Geestland), Sophia Lorenz (Osnabrücker SC), Kaya Schmetgens (JFV A/O/B/H/H), Leonie-Sophie Sievert (Ostercappelner FV), Lotta Wrede (TSV Bardowick), Neele Wunsch (Eintracht Braunschweig). Trainer:: Thomas Pfannkuch; Co-Trainerin: Kerstin Jäger; Physio: Sophie Lohmann.

Das U 15-Junioren-Aufgebot: des Jahrgangs 2009: Mohamed Ali Almejbl, Elias Hernandez Soler, Anton Paul, Noah Springborn, Moncef Thabti (alle VfL Wolfsburg), Daniel Becker, Oskar Bersch, Lasse Heits, Luca Kröger (alle VfL Osnabrück), Phil Hamann, Philip Kleineberg, Tjark Peters, Joschua Siewert (alle Hannover 96), Ciro Aquino (SC Hemmingen), Abdel-Haq Awali (Eintracht Braunschweig), Taha Genc (TSV Bemerode). Trainer: Martin Mohs; Co-Trainer: Georgi Tutundjiev, Nils Poelmeyer; Physio: Sophie Lohmann.

Nicht an der Ehrung teilnehmen konnten die Spieler Mohamed Ali Almejbl, Anton Paul, Daniel Becker, Taha Genc und Philip Kleineberg.

Das U 14-Junioren-Team des Jahrgangs 2010: Zerdin Aytac, Brendon Durishti, Joud El Jurdi, Luan Lazzara, Estefano Garcia Noto, Enuar Maloku, Luca Spiroski, Pepe Ullrich (alle VfL Wolfsburg), Gregor Maier, Henry Schönhoff, Bennet Wagner (alle VfL Osnabrück), Dennis Boateng, Niclas Julius Goldberg (beide Hannover 96), Milo Barde, Jan Lange (beide VfB Oldenburg), Lenn Rüger (Eintracht Braunschweig). Trainer: Malte Froehlich; Co-Trainer: Christian Brüntjen, Tobias Ryl; Torwarttrainer: Michael Richter, Physio: Michelle Stommel

Nicht an der Ehrung teilnehmen konnten die Spieler Denis Boateng und Niclas Julius Goldberg sowie Physio Michelle Stommel.

*Vereinszugehörigkeiten zum Zeitpunkt des jeweiligen Turniers.

 


Autor: bo/maf/Foto: Zwing