MTV Wolfenbüttel II führt die Halbzeitwertung an

Halbzeit im VGH Fairness-Cup: MTV Wolfenbüttel II führt das Ranking der insgesamt 957 am Wettbewerb beteiligten Mannschaften an. Zwölf Gelbe Karten in 16 Spielen lautet die Zwischenbilanz des Braunschweiger Bezirksligisten.

Der MTV Wolfenbüttel führt souverän die Tabelle der Landesliga Braunschweig an und ist auf gutem Wege, in die Oberliga Niedersachsen aufzusteigen. Eine Klasse tiefer fristet die Zweite des MTV in der Braunschweiger Bezirksliga 3 zwar jenseits von Gut und Böse auf Platz sieben ein Dasein im Niemandsland der Tabelle, sorgt dafür aber in einer anderen Disziplin für Furore. Die Wolfenbütteler sind Spitzenreiter in der Halbzeitwertung des VGH Fairness-Cups.

Mit einem Novum wartete der VGH Fairness-Cup in der Saison 2022/23 auf. Erstmals floss auch das Fehlverhalten der sogenannten „Teamoffiziellen“ mit in das Fairness-Ranking ein, mit dem der Niedersächsische Fußballverband alljährlich die fairste Mannschaft Niedersachsens ermittelt. Die Gelben, Gelb-Roten und Roten Karten, die Trainer und Betreuer auf ihrem Sündenkonto angehäuft hatten, schlugen damals erstmals auch negativ in den Bilanzen der von ihnen betreuten Mannschaften zu Buche. Die „Ausbeute“ der „Teamoffiziellen“ in der aktuellen Saison beträgt inzwischen immerhin rund 5,5 Prozent des Kartenkontingents, dass die Spieler der 957 von den Kreisligen bis zur 1. Bundesliga am Wettbewerb beteiligten Teams im bisherigen Saisonverlauf angelegt haben. Und entscheidet am Ende vielleicht sogar darüber, wer den Titel gewinnt.

Christian Kaselowsky ist das schmerzlich bewusst. Er ist Spielertrainer der „Zweiten“ vom MTV Wolfenbüttel. Und die führt die Halbzeitwertung im VGH Fairness-Cup 2024/25 an. Elf Gelbe Karten hat die Mannschaft um Kapitän Tim Knobloch in ihren bisherigen 16 Saisonspielen in der Braunschweiger Bezirksliga 3 erhalten. Hinzugerechnet aber werden muss das Gelb, das sich Kaselowsky in einem Spiel an der Seitenlinie eingehandelt hat. „Da war ich bei einer Spielunterbrechung aufgrund einer Verletzung eines unserer Spieler zu früh auf dem Platz“, gibt der Coach zu.

„Und ich nehme auch noch eine weitere Gelbe auf meine Kappe“, verrät der 27-Jährige, der bei einer Auswechslung einen Spieler zu früh, also ohne Genehmigung des Schiris auf das Spielfeld geschickt hatte, woraufhin der Spieler mit Gelb verwarnt wurde. Und nun hofft Kaselowsky, dass er am Ende der Saison nicht derjenige sein wird, der den möglichen Fairness-Triumph vermasselt hat.

Führt die Halbzeitwertung des VGH Fairness-Cup an: Die "Zweite" des MTV Wolfenbüttel.

Im bereits zum 32. Mal ausgetragenen VGH Fairness-Cup werden gelbe Karten mit je einem, gelb-rote Karten mit je drei und rote Karten mit je fünf Strafpunkten geahndet, zusätzlich schlagen Sportgerichtsurteile oder auch das Nichtantreten von Mannschaften mit zehn Zählern zu Buche. Die Summe der Strafpunkte geteilt durch die Anzahl der Saisonspiele ergibt den Fairness-Quotienten, und der liegt für die Wolfenbütteler bei 0,75. Ebenfalls mit einer Null vor dem Komma warten in dieser Saison bisher vier weitere Teams auf: Titelverteidiger TSV Lenne (0,86), SV Teutonia Sorsum, TSV Riemsloh und SV Marhorst (alle 0,94).

Der Sieger des Wettbewerbs wird nach der Saison mit einer festlichen Ehrung und einem Trainingslager im Sporthotel Fuchsbachtal in Barsinghausen belohnt. Das zweitplatzierte Team darf sich auf einen Sportartikelgutschein im Wert von 2.000 Euro freuen, und die drittplatzierte Mannschaft erhält einen Sportartikelgutschein im Wert von 1.500 Euro. Auch zahlreiche weitere Mannschaften werden nicht leer ausgehen. Denn die VGH-Versicherungen und die Öffentlichen Versicherungen aus Braunschweig und Oldenburg zeichnen zusätzlich zu den drei fairsten niedersächsischen Mannschaften auch in ihren Regionaldirektionen die jeweils drei fairsten Teams aus. Die insgesamt 39 Mannschaften erhalten Pokale und obendrein profitieren ihre Nachwuchsteams. Denn für die Plätze 1 bis 3 gibt es Sportausrüstungen im Wert von 1.000, 800 bzw. 500 Euro für den Nachwuchs.

Weit entfernt von so einer Prämie ist der 1. FC Celle aus der Kreisliga des Fußballkreises Celle. Mit einem Quotienten von 7,86 stellen die Celler derzeit das unrühmliche Schlusslicht im Fairness-Ranking. Ihre einem die Sprache verschlagende Bilanz aus 14 Spielen: 43 Gelbe, neun Gelb-Rote und vier Rote Karten sowie zwei Sportgerichtsurteile. Schlechter abgeschnitten hat in der 31-jährigen Wettbewerbsgeschichte bisher lediglich RW Hürriyet Delmenhorst in der Endabrechnung der Saison 2008/09 mit einem Quotienten von 8,27.

Da mit dem SV Dicle Celle (Platz 954, Quotient 5,67), FC Firat Bergen (947, 4,69) und TuS Celle FC (945, 4,53) drei weitere Celler Vereine im Ranking ganz weit hinten liegen, verwundert es nicht, dass der NFV-Kreis Celle im Vergleich der 32 NFV-Kreise abgeschlagenes Schlusslicht ist. Der Durchschnittsquotient der 20 bewerteten Teams liegt bei 3,49. Für die Celler ist das keine neue Erfahrung. Seit der NFV seit der Saison 1995/96 das Abschneiden der Kreise auswertet, trug Celle bereits sieben Mal die rote Laterne. Und obendrein stellt der Fußballkreis aktuell mit seiner Kreisliga auch noch die härteste Liga.

Primus ist der NFV-Kreis Emsland (60 Teams, 2,1), der im Vergleich der 32 NFV-Kreise wie schon 2020 und 2022 das Ranking anführt und mit der Kreisliga Mitte/Nord auch die derzeit fairste Staffel des Wettbewerbes stellt. Platz 2 belegt der NFV-Kreis Grafschaft Bentheim (23 Teams, 2,19).

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Mit ihrem Durchschnitts-Quotienten von 2,65 erzielen die 957 bewerteten Teams das vorläufig neuntbeste Ergebnis in der Wettbewerbsgeschichte. Den bisherigen Bestwert hatten in der Saison 2021/22 die 991 bewerteten Mannschaften mit 2,22 aufgestellt.

In der Top-50 (52)-Tabelle sind: 18 Teams aus dem NFV-Bezirk Weser-Ems, 17 Mannschaften aus dem Bezirk Hannover, neun Mannschaften aus dem Bezirk Lüneburg sowie acht Teams aus dem Bezirk Braunschweig. Mit sechs Teams stellt der Kreis Emsland die meisten Mannschaften in dieser Tabelle. Es folgt der Kreis Region Hannover mit fünf Mannschaften vor den Kreisen Hildesheim, Osnabrück und Diepholz mit je vier Teams.

Zehn Teams zwei Mal top
Insgesamt 65 Staffeln werden im VGH Fairness-Cup 2024/25 ausgewertet. Sowohl sportlich als auch in puncto Fairness top – immerhin zehn Teams glänzten bisher in ihrer jeweiligen Spielklasse gleich zwei Mal:

MTV Wolfenbüttel (Landesliga Braunschweig), TSV Wetschen (Landesliga Hannover), SV Holthausen-Biene (Landesliga Weser-Ems), SG Scharmbeck-Pattensen-Ashausen (Bezirksliga 2 Lüneburg), MTV Langlingen (Kreisliga Celle), SV Sparta Werlte (Opti Wohnwelt Emslandliga), SV Veldhausen 07 (Kreisliga Grafschaft Bentheim), TSV Lenne (Kreisliga Holzminden), TSV Riemsloh (Kreisliga B Osnabrück), TuS Jahn Lindhorst (Kreisliga Schaumburg).

25 Mal führen Kreisligisten
In 25 von insgesamt 32 NFV-Kreisen sind es Kreisligisten, die in der Fairnesswertung führen. Immerhin in sieben Kreisen nehmen höher spielende Mannschaften die Spitzenposition ein. Dies sind Landesligist MTV Treubund Lüneburg (Kreis Heide-Wendland) sowie die Bezirksligisten FC Rautheim (Kreis Braunschweig), FC Lastrup (Kreis Cloppenburg), TSV Hillerse (Kreis Gifhorn), SG Scharmbeck-Pattensen-Ashausen (Kreis Harburg), MTV Wolfenbüttel II (Kreis Nordharz) und SV Anderlingen (Kreis Rotenburg).

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Autor: bo