Stargast Hendrik Weydandt gab Einblicke in den Profifußball

Zum zweiten Mal fand Ende Juli der Führungsspieler*innen-Treff in der NFV-Akademie in Barsinghausen statt, an dem 18 junge Frauen und Männer teilnahmen. Zu den Referenten der dreitägigen Zusammenkunft zählte u.a. auch Ex-96-Profi Hendrik Weydandt.
Im Sommer beendete Hendrik Weydandt mit knapp 28 Jahren seine Profikarriere, die im August 2018 so märchenhaft begonnen hatte. Eigentlich für die Regionalligamannschaft von Hannover 96 vorgesehen, wurde er nach einer starken Vorbereitung zu den Profis hochgeholt und erzielte gleich bei seinem Bundesligadebüt gegen Werder Bremen den Treffer zum 1:1-Endstand. Dabei hatte er vier Jahre zuvor noch in der Kreisliga gekickt.
Seine in den darauffolgenden fünf Jahren gesammelten Erfahrungen gab er Ende Juli bei seinem Besuch in der NFV-Akademie weiter. „Einblicke in den Profifußball“ hieß das Thema seines 90-minütigen Referats. Seine Zuhörer*innen waren 18 junge Frauen und Männer, die an dem dreitägigen „Führungsspieler*innen-Treff“ des Niedersächsischen Fußballverbandes in Barsinghausen teilnahmen.
Ein Workshop, der zum zweiten Mal stattfand. Ziel ist es, die teilnehmenden Spieler*innen sowohl in der Praxis als auch in der Theorie in den Kompetenzbereichen Konfliktmanagement, Kommunikation und Engagement weiterzuentwickeln. Zugleich möchte der Verband von den Teilnehmer*innen wissen, was im Jugendfußball los ist, was sie bewegt und wo er besser werden kann.
Deshalb war jeder Themenblock mit sogenannten Arbeitsaufträgen verbunden. „Vergleicht eure Maßnahmen mit denen vom NFV: Wo liegt Verbesserungspotenzial? Welche Maßnahme könnt ihr für euch mit in die Vereine nehmen?“, lautete einer. Zwei weitere beschäftigen sich mit dem Mannschafts- und Mitgliederrückgang im Jugendfußball. Hierzu wurden die Teilnehmer*innen gebeten, sich mögliche Gründe zu überlegen und auf Basis der herausgestellten Gründe mögliche Maßnahmen zu erarbeiten, um der Drop-Out-Quote entgegenzuwirken.

Insgesamt standen acht Themenblöcke auf dem Programm. Neben Drop-out, den Einblicken in den Profifußball und der Rolle als Führungsspieler*in hießen diese: Umgang mit Schiedsrichtern, Junges Ehrenamt, Gewaltprävention, Trainerbericht/Teambuilding und Anti-Diskriminierung. Zu letzterem Themenblock referierten neben NFV-Mitarbeiter Alain Nkem Gäste aus der Antirassismus- und Diskriminierungsarbeit wie Luis Engelhardt von „Zusammen1“ und Raimund Lazar von der Stiftung der niedersächsischen Gedenkstätten. Ihr Anliegen bestand darin, die jugendlichen Fußballspieler*innen für das Thema Diskriminierung im Fußball zu sensibilisieren und aufbauend auf dem Kennenlernen unterschiedlicher Diskriminierungsformen sowie der Reflexion eigener Diskriminierungserfahrungen/-beobachtungen konkrete Handlungsstrategien zu erarbeiten, die die Teilnehmenden anwenden können, wenn sie selbst von Diskriminierung betroffen sind oder sie Zeug*innen von Vorfällen werden.
„Die Jugendlichen standen den aufgeworfenen Fragestellungen sehr offen gegenüber und gehen nun als (erst-)sensibilisierte Multiplikator*innen in ihr Vereinsumfeld zurück – hoffentlich mit entsprechendem Einfluss auf ihre eigenen Teams und Vereine“, erklärte Alain Nkem.
Der Führungsspieler*innen-Treff fand vom 24. bis 26. Juli statt. Die insgesamt 18 Jugendlichen setzen sich aus je zwei von den Bezirken gemeldeten Spieler*innen sowie acht weiteren Wild-Card Gewinner*innen aus den Bewerbungen der öffentlichen Ausschreibung zusammen. Teilgenommen haben: Tammo Deik Ahrens, Caden Joel Faust, Lenn Richters, Kjell Homeister (alle TSV Debstedt), Jannis Frense, Lenny Maximilian Weyer (beide JFV Calenberger Land), Finja Bürger (JFV Concordia Wümme), Marlon Cordes (SV Victoria Lauenau), Jan Krömer (ESV Fortuna Celle), Beeke Meyer (TSV Brunsbrock), Lea Morsink (SV Veldhausen 07), Mieke Schäfer (SV Holtebüttel), Nik Schebitz (TSV Kolenfeld), Abelina Volkmar (MF Göttingen), Silja Eileen Walther (SV Stern Schwerinsdorf), Joris Westphal (TuS Brietlingen), Henri Woltmann (FC Lune), Lea-Sophie Wullstein (SC Spieka).
