Jana Tauer und Martina Müller als Matchwinner

Mit einem 3:1-Erfolg gegen Eintracht Braunschweig im Finale um den AOK Niedersachsenpokal der Frauen hat sich der TSV Barmke für den DFB-Pokal qualifiziert.

Es waren vor allem zwei Spielerinnen, die im 49. Finale um den AOK-Frauen-Niedersachsenpokal im Barsinghäuser August-Wenzel-Stadion den Unterschied zu Gunsten des Regionalligisten TSV Barmke gegen Oberligist Eintracht Braunschweig ausmachten: Da war zum einen Keeperin Jana Tauer, die beim Stande von 3:1 zwei Foulelfmeter des Gegners entschärfte, und da war zum anderen die zweifache Weltmeisterin Martina Müller, die den TSV in ihrem letzten Pflichtspiel mit zwei Treffern auf die Siegerstraße brachte. Die Barmkerinnen haben sich damit für den DFB-Pokal 2023/24 qualifiziert und erhielten eine Prämie in Höhe von 500 Euro, während die unterlegene Mannschaft aus Braunschweig 250 Euro bekam.

Die Tribüne im August-Wenzel-Stadion war fest in blau-Gelber Hand. Dabei war der Anhang des TSV Barmke aber zahlenmäßig deutlich im Vorteil gegenüber den gleichfarbig gekleideten Braunschweig-Fans. Die Eintracht aus Braunschweig, die als Staffelsieger der Frauen-Oberliga Ost am 11. Juni ebenfalls in Barsinghausen gegen Westmeister SVG Aurich auch um die Niedersachsenmeisterschaft und den Aufstieg in die Regionalliga spielt, hatte bereits 2019 den Pokal schon einmal gewinnen können. Doch die Wiederholung dieses Kunststückes blieb ihr in diesem Jahr versagt.

Der TSV Barmke ging durch einen Fernschuss von Martina Müller bereits nach fünf Minuten in Führung, doch nur drei Minuten später konnte Caren Holzenkamp per Foulelfmeter egalisieren, nachdem Jana Tauer im Strafraum Lyn Meyer zu Fall gebracht hatte und dafür Gelb sah. Für Barmke war es im diesjährigen Pokalwettbewerb der erste Gegentreffer in der regulären Spielzeit. Fortan aber gab jedoch der TSV deutlich den Ton an und hatte insbesondere durch Martina Müller weitere Riesenmöglichkeiten, ehe diese in der 37. Minute die verdiente 2:1-Führung erzielte.

Die eiskalte Dusche gab es für die Eintracht unmittelbar nach dem Pausentee: Mit einem Schuss ins lange Ecke des Eintracht-Tores erhöhte Johanna Bartel auf 3:1 für den TSV. Es war nicht die Vorentscheidung, denn die Eintracht wehrte sich nun nach Leibeskräften. So verfehlte Gesa Radtke nur knapp das TSV-Tor, ehe die große Show von TSV-Keeperin Jana Tauer begann. Erst parierte sie in der 73. Spielminute den Strafstoß von Caren Holzenkamp, nachdem Lyn Meyer im TSV-Strafraum von Anna-Lena Müller gefoult worden war, und dann ahnte sie in der 87. Minute erneut die richtige Ecke und hielt auch den Foulelfmeter von Victoria Wiedemann, nachdem Lea Wohlfahrt erneut Lyn Meyer zu Fall gebracht hatte. Der Rest war grenzenloser Jubel im Lager der Blau-Gelben aus Barmke.

Das Spiel in der Statistik

Eintracht Braunschweig – TSV Barmke 1:3 (1:2)

Tore: 0:1 (5.) Martina Müller, 1:1 (8.) Caren Holzenkamp per Foulelfmeter, 1:2 (37.) Martina Müller, 1:3 (46.) Johanna Bartel

Gelbe Karten: Jana Tauer, Lea Wohlfahrt

Besondere Vorkommnisse: Jana Tauer hält Foulelfmeter von Caren Holzenkamp und Victoria Wiedermann

Zuschauer: 500

Eintracht Braunschweig: Laura Kristin Engler - Lena Ahl (57. Jili-Lina Lange), Michelle Bröckel, Antonia Farr, Cindy Kaufmann - Franziska Knopp (80. Sophia Koschik), Caren Holzenkamp - Lenja Mia Kastner (46. Ronja Riemer), Anna Fries (67. Victoria Wiedermann), Gesa Radtke (74. Dorothea Prießnitz) - Lyn Meyer

Ersatzbank: Darleen Hermanski, Carolin Helmerding

Trainer: Benjamin Knoll

TSV Barmke: Jana Tauer – Luise Gummert, Anna-Lena Müller, Lea Wohlfahrt, Thalia Reckewell - Katharina Runge, Rebecca Spelly - Aileen Engelbrecht (62. Melissa Bruns), Leonie Stenzel (88. Jannika Pribyl), Johanna Bartel - Martina Müller (90. + 2 Adina Harmel),

Ersatzbank: Liliane Maja Jaschke, Olga Miszczak, Ayleen Georg, Jana Burmeister

Trainer: Marcel Kirchhoff

Schiedsrichterin: Sarah Willms (FC Sedelsberg); Assistenten: Conrad Siemer (SC Winkum), Denise Hartmann (TSV Wennigsen)

 

Der Weg der beiden Mannschaften ins Finale

Eintracht Braunschweig

1.Runde: 3:2 (3:1) beim FC Geestland

Achtelfinale: 2:0 (2:0) bei RW Göttingen

Viertelfinale: 5:0 (3:0) – BW Hollage

Halbfinale: 8:2 (4:0) – TuS Büppel

TSV Barmke

1.Runde: 11:0 (3:0) beim SV Harderberg

Achtelfinale: 4:2 n.E. (0:0) – VfL Jesteburg

Viertelfinale: 1:0 (1:0) – Hannover 96

Halbfinale: 5:0 (3:0) beim SV 06 Lehrte

 

Die Ehrentafel der Frauen-Pokalsieger

1974 SV Nüttermoor

1975 Sparta Göttingen

1976 Sparta Göttingen

1977 SV Arminia Hannover

1978 Rotenburger SV

1979 VfL Wilhelmshaven

1980 VfR Eintracht Wolfsburg

1981 VfL Wildeshausen

1982 VfL Wildeshausen

1983 VfR Eintracht Wolfsburg

1984 VfL Wildeshausen

1985 VfR Eintracht Wolfsburg

1986 VfL Wildeshausen

1987 Fortuna Sachsenross Hannover

1988 VfR Eintracht Wolfsburg

1989 VfR Eintracht Wolfsburg

1990 VfR Eintracht Wolfsburg

1991 VfL Wildeshausen

1992 Jahn Delmenhorst

1993 SV Victoria Gersten

1994 Wolfenbütteler SV

1995 VfL Wildeshausen

1996 Jahn Delmenhorst

1997 Jahn Delmenhorst

1998 WSV Wendschott

1999 FSV Westerstede

2000 SV Victoria Gersten

2001 SV Victoria Gersten

2002 FSV Westerstede

2003 SV Victoria Gersten

2004 TV Jahn Delmenhorst

2005 SuS Timmel

2006 VfL Oythe

2007 Mellendorfer TV

2008 VfL Oythe

2009 VfL Wolfsburg II

2010 BV Cloppenburg

2011 TSG Burg Gretesch

2012 VFL Wolfsburg II

2013 VFL Wolfsburg II

2014 SV Union Meppen

2015 SV Union Meppen

2016 SV Union Meppen

2017 TV Jahn Delmenhorst

2018 Hannover 96

2019 Eintracht Braunschweig

2020 TV Jahn Delmenhorst

2021 FC Pfeil Broistedt gewinnt durch Losentscheid

2022 VfL Jesteburg

2023 TSV Barmke


Autor: bo/Foto: Borchers