U 14-Mädels: Erst im falschen Film, dann ruft der DFB

Acht Nominierungen für DFB-Lehrgänge: Die niedersächsischen U 14-Juniorinnen haben die Sichter des DFB beim Länderpokal in Duisburg überzeugt.
Erst war sie gezwungen, sich „das schlechteste Spiel“ einer von ihr als Trainerin beim Länderpokal in Duisburg betreuten Mannschaft anschauen zu müssen, und dann mochte Jana Menzel ihren Augen kaum trauen, erlebte sie doch in den folgenden drei Begegnungen eine wie ausgewechselte NFV-Auswahl. Was mit Rang 17 an der Wedau begann, endete für die niedersächsischen U 14-Juniorinnen schließlich auf einem guten fünften Platz hinter Turniersieger Bayern, Baden, Niederrhein und Schleswig-Holstein. „Damit können wir mehr als zufrieden sein“, freute sich Menzel über eine „unglaubliche Reaktion“ ihres Teams.
Die Auftritte der Niedersächsinnen haben auch den Sichtern des DFB um die Cheftrainerin der deutschen U 15-Juniorinnen-Nationalmannschaft, Bettina Wiegmann, imponiert. Wenn der DFB Anfang Juli zu zwei Sichtungslehrgängen einlädt, dann werden mit Janne Buck, Celine Drechsel, Jona Lene Kortenstedde, Kaya Schmetgens, Matilda Schütte, Leonie-Sophie Sievert, Femke Maria Silies und Hannah Sophie Wyßuwa gleich acht Feldspielerinnen der NFV-Auswahl mit von der Partie sein. „Mehr geht ja eigentlich kaum“, ist Menzel zu Recht stolz auf diese tolle Quote.
Wie schon beim Nordturnier in Bad Malente entpuppte sich Schleswig-Holstein in der ersten Begegnung erneut als Spielverderber für die NFV-Auswahl. Wie bereits vor wenigen Wochen gab es nach Gegentoren in der 3. und 24. Minute wiederum eine 0:2-Niederlage. Für Jana Menzel völlig verdient. „Wir waren wirklich schlecht. Da lief überhaupt nichts. Ich habe gedacht, ich bin im falschen Film“, so die Trainerin, die im zweiten Spielabschnitt feststellen konnte, dass ihre Auswahl nach einigen Wechseln immerhin etwas besser ins Spiel fand.
Das Aufbäumen der NFV-Mädels erfolgte gegen Sachsen. „Ihre Einstellung hat mir sehr gefallen“, war Menzel mit dem Auftritt ihrer Spielerinnen mehr als zufrieden. „Sie haben bis ins letzte Drittel super kombiniert, gut gegen den Ball gearbeitet und sich in einem extrem intensiven Spiel stark präsentiert“, so die Trainerin, die nach Toren von Hannah Sophie Wyßuwa (7.), Matilda Schütte (9.) sowie Celine Drechsel (40.) und einem Gegentreffer in der 15. Minute einen verdienten 3:1-Sieg ihrer Auswahl sah.
Gegen das Saarland durfte sich Menzel über „eine überragende erste Halbzeit“ freuen, in der die NFV-Auswahl durch Leonie Sievert (18.) mit 1:0 in Führung ging. „Die Mädels haben viel Spielübersicht gezeigt, hatten super Ballgewinne. Das war für diese Altersklasse schon außergewöhnlich stark und es war klar, dass wir diese Intensität in den zweiten 25 Minuten nicht aufrechterhalten konnten“, kommentierte die Trainerin nach der Begegnung, die aufgrund der besseren Chancen „auf jeden Fall verdient gewonnen wurde.“
Mit einer leistungsgerechten Punkteteilung endete die Abschlussbegegnung gegen Hessen. „Bis zum Gegentreffer (17. Spielminute; Anm. d. Red.) hatten wir mehr Spielkontrolle, trotz toller Kombinationen aber wenig Abschlüsse“, sah Menzel eine Begegnung zweier Mannschaften auf Augenhöhe. Der Trainerin imponierte besonders „die starke Mentalität“, mit der ihre Auswahl den Ausgleich durch Matilda Schütte (45.) erzwingen konnte.
Folgende 17 Spielerinnen der Jahrgänge 2009 und 2010 gehören zum NFV-Aufgebot: Linda Adams, Leonie-Sophie Sievert, Femke Maria Silies, Johanna Waschki (alle SV Meppen), Marie Gollmer, Lea Gutheil, Sophie Hasch (alle VfL Wolfsburg), Tomke Brandes (SVG Aurich), Janne Buck (FC Geestland), Celine Drechsel (SV Eintracht Wildenloh), Jona Lene Kortenstedde (TSG Osterholz-Gödestorf), Melina Lückmann (DJK SV Bunnen), Lina Menzel (FC Eintracht Northeim), Kaya Schmetgens (JFV A/O/B/H/H), Matilda Schütte (SC Twistringen), Hannah Sophie Wyßuwa (Eintracht Munster 2020), Catelyn Zimmermann (SV Falke Steinfeld).