U 16-Junioren klettern noch bis auf Rang 2

Einen nach schwachem Turnierstart nicht für möglich gehaltenen zweiten Platz haben die niedersächsischen U 16-Junioren beim Länderpokalturnier in Duisburg-Wedau belegt.

Darauf hätte beim Länderpokalturnier in Duisburg-Wedau wohl kaum jemand gewettet: Die niedersächsischen U 16-Junioren haben sich nach einem ganz schwachen Auftaktspiel gegen Mecklenburg-Vorpommern stetig gesteigert und sind von Rang 16 noch auf einen nicht mehr für möglich gehaltenen zweiten Platz geklettert. „Die Jungs haben drei Tage lang die richtige Reaktion auf das erste Spiel gezeigt und sich mit mannschaftlicher Geschlossenheit auf und außerhalb des Platzes in das Turnier hineingearbeitet“, lobte NFV-Trainer Martin Mohs das couragierte Auftreten seines Teams. Turniersieger wurde Bremen, das im letzten Spiel Hamburg bezwang, im Falle eines Unentschiedens aber Niedersachsen den Vortritt hätte lassen müssen.

Einen Fehlstart in das Turnier hatte sich die NFV-Auswahl mit einer 2:3-Niederlage (0:2, 1:0, 1:1) gegen Mecklenburg-Vorpommern geleistet. „Da waren wir nicht wirklich auf dem Platz“, bemängelte Mohs den Auftritt der Niedersachsen, die nach Gegentreffern in der 3. und 9. Spielminute bereits früh einem Zwei-Tore-Rückstand hinterherlaufen mussten. „Die Gegentore haben wir stark begünstigt“, so Mohs, der nicht ausschließen mochte, dass sein Team den Gegner möglicherweise unterschätzt hatte. „Wie auch immer, wir haben uns den Schneid abkaufen lassen und nicht unverdient verloren“, bilanzierte der Trainer. Alessandro Crimaldi konnte mit seinen beiden Treffern in der 35. und 55. Minute lediglich auf 1:2 bzw. 2:3 verkürzen, nachdem Mecklenburg-Vorpommern in der 53. Minute auf 3:1 erhöht hatte.

Mit einem deutlichen 4:1-Erfolg (3:0, 0:0, 1:1) über das Saarland konnte sich die NFV-Auswahl im zweiten Spiel rehabilitieren. „Der Gegner hat das erste Drittel komplett verschlafen“, sah Martin Mohs ein stark verbessertes NFV-Team, das schnell eine klare Führung herausspielte. Cenan Aslan (1.), Pirmin Kläne-Menke mit einem abgefälschten Freistoß (15.) und Crimaldi mit einem an ihm selbst verwirkten Foulelfmeter (18.) sorgten mit ihren Toren schon im ersten Drittel für eine Vorentscheidung. Luca Siems erhöhte in der 48. Minute auf 4:0 und die Saarländer konnten eine Minute später nur noch verkürzen. „Das war ein souveräner Auftritt von uns“, hatte Martin Mohs nichts am Spiel der NFV-Auswahl auszusetzen, die sich auf Rang 10 verbessert hatte.

„Das war unser bisher bestes Turnierspiel“, lobte Mohs seine Auswahl nach einem überzeugenden 3:1-Erfolg (1:0, 1:0, 1:1) über Sachsen, durch den Niedersachsen auf Rang 5 kletterte. Mohs: „Der einzige Vorwurf, den ich den Jungs machen muss, ist, dass sie beim Stand von 2:0 das Spiel bei guten Chancen mehrfach hätten zumachen können. Allein Alessandro Crimaldi scheiterte in Eins-gegen-Eins-Situationen zwei Mal am gegnerischen Torhüter.“ Dennoch war es Crimaldi, der mit seinen Turniertreffern vier und fünf maßgeblich am NFV-Erfolg beteiligt war. Kylian Pfitzner hatte die Niedersachsen kurz vor Ende des ersten Drittels in Führung gebracht (19.), und Crimaldi erhöhte kurz nach der Drittelpause auf 2:0 (21.). Niedersachsen beherrschte die Partie, aber als die Sachsen nach einem vermeintlichen Foul von Max Kleinschmidt im Strafraum per schmeichelhaftem Strafstoß zum Anschlusstreffer (53.) kamen, wurde es noch einmal spannend. Crimaldi blieb es vorbehalten, mit dem 3:1 in der Schlussminute den Sack endgültig zuzumachen. „Und das war letztlich absolut verdient“, urteilte Martin Mohs.

Dank eines 3:1-Erfolges (0:0, 1:1, 2:0) über Baden sicherte sich die NFV-Auswahl letztlich Rang 2. Danach hatte es 40 Minuten lang allerdings nicht ausgesehen, dominierte der Gegner doch in den ersten beiden Dritteln. „Haben wir gegen Sachsen spielerisch überzeugt, so haben wir heute mit bedingungslosem Kampfgeist im letzten Drittel das Spiel für uns entschieden“, freute sich Mohs über die Einstellung der Niedersachsen. Mit dem ersten wirklich zu Ende gespielten Angriff waren diese durch ein Tor von Cenan Aslan nach Vorarbeit von Crimaldi in der 25. Minute wie aus dem Nichts in Führung gegangen. Den Badenern gelang kurz vor Abpfiff des zweiten Drittels der laut Mohs „hoch verdiente“ Ausgleich. Das letzte Drittel ging dann aber klar an Niedersachsen und der Gegner konnte sich keine Torchance mehr erspielen. Für die NFV-Auswahl aber traf – wer auch sonst – noch zwei Mal Alessandro Crimaldi (43. + 60.).

Es dürfte nicht allein der siebenfache Torschütze Alessandro Crimaldi gewesen sein, der bei den Turniersichtern des DFB um den Cheftrainer der U 16-Nationalmannschaft, Michael Prus, auf sich aufmerksam machen konnte. Der eine oder andere NFV-Spieler kann sich durchaus berechtigte Hoffnungen machen, zeitnah eine Einladung zu einer DFB-Maßnahme zu erhalten.

Das NFV-Aufgebot: Cenan Aslan, Denis Husser, Pirmin Kläne-Menke, Kylian Pfitzner, Fabian Siemienik, Luca Siems, Ant Yel (alle Hannover 96), Marces-Lion Amaniampong, Yasin Chebil, Alessandro Crimaldi, Max Kleinschmidt (alle VfL Wolfsburg), Jan-Luca Bugaj, Karim Hassanin, Ansgar Röttger (alle Eintracht Braunschweig), Julian Walker (SV Meppen), Ole Fehring (VfL Osnabrück).


Autor: bo/Foto: Zinsel