Bundesligafeeling im eigenen Wohnzimmer

Joel Reinecke und Edwin Scheel, Konsolenkicker der JSG Isenhagen, scheiden gegen Ligaprimus FC Hansa Rostock in der Hauptrunde des DFB-Pokals aus.

David gegen Goliath, oder besser gesagt Bundesliga gegen Kreisliga, hieß es jetzt in der Hauptrunde des DFB ePokals. Die Konsolenkicker Joel Reinecke und Edwin Scheel von der JSG Isenhagen hatten sich über den Gewinn des Kreispokales des NFV-Kreises Gifhorn für das VGH Masters des Niedersächsischen Fußballverbandes qualifiziert und sich dort auch die niedersächsische eFootball Krone, verbunden mit einem Ticket für den DFB ePokal, gesichert.

Dort galt es die ganz Großen zu ärgern. Und das Los für die beiden Gifhorner Nordkreisler hatte es mehr als in sich. Mit dem Duo des FC Hansa Rostock bekamen es Reinecke und Scheel mit dem derzeitigen Tabellenführer der virtuellen Bundesliga zu tun. Und mehr noch: Levy Finn Rieck und Henning Wilmbusse verfügen selbst über internationale Turniererfahrung und haben ihr Hobby mittlerweile zum Beruf gemacht.

Gespielt wurde im Eins gegen Eins. Die erste Partie bestritt Edwin Scheel, welcher sich gegen Levy Finn Rieck mit 1:3 geschlagen geben musste. In der zweiten Partie war Joel Reinecke am Controller. Dieser spielte gegen Henning Wilmbusse lange stark mit, ging sogar mit 1:0 in Führung, kassierte dann aber das 1:1, so dass es in die Verlängerung ging. Hier spielte Wilmbusse seine Klasse aus und siegte am Ende 4:1. Zu einem Zwei gegen Zwei-Entscheidungsspiel kam es somit nicht mehr.

Joel Reinecke resümierte im Anschluss: „Es war uns eine riesen Freude, den NFV beim DFB ePokal zu vertreten. Wir haben zwei spannende Spiele mit vielleicht ein bisschen zu eindeutigen Ergebnissen absolviert. Mit den Jungs von Hansa Rostock haben wir natürlich ein Hammer-Los bekommen. Das hat uns aber erst einmal nicht weiter interessiert, wir wollten einfach unser Ding spielen und mal gucken was gegen die ganz Großen so geht. Natürlich sind wir dennoch mit ordentlich Aufregung in die Spiele gegangen."

Reinecke weiter: "Beim ersten Spiel lagen wir nach einer wirklich dominanten Leistung des eSportlers von Hansa Rostock schnell mit 3:0 zurück, sind dann aber nochmal auf 3:1 rangekommen. Beim zweiten Spiel sind wir relativ früh in Führung gegangen, welche wir bis zur 60ten Spielminute halten konnten. Völlig verdient haben wir den Ausgleich kassiert und konnten uns noch in die Verlängerung retten. Nachdem wir das 2:1 hinnehmen mussten, haben wir unsere Spieltaktik geändert und auf ´Pressing` umgestellt. Dadurch haben wir dann das dritte und vierte Gegentor bekommen. Das Ergebnis fiel am Ende zu hoch aus. Wir müssen anerkennen, dass die Konsolensportler vom FC Hansa Rostock einfach viel besser waren als wir. Es war ein super Erlebnis und eine super Kommunikation auch im Vorfeld miteinander. Auch wenn wir von zu Hause aus gespielt haben und natürlich gerne an einem Offline-Event in Berlin teilgenommen hätte, war es eine super Sache. Wir probieren im nächsten Jahr auf jeden Fall erneut anzugreifen.“

eFootall-Beauftragter Steven Melzian (NFV-Kreis Gifhorn) verfolgte die Spiele im Livestream bei Twitch: „Joel und Edwin haben sich achtbar gegen den amtierenden Tabellenführer der virtuellen Bundesliga geschlagen und können stolz auf ihre Leistung sein. Sie haben nicht nur sich selbst, sondern auch ihren Verein, den Fußballkreis Gifhorn und den Niedersächsischen Fußballverband super vertreten. Wer weiß, ob nicht sogar die ein- oder andere eSports-Abteilung eines Profivereines ein Auge auf die Jungs geworfen hat", so Melzian.


Autor: Sven Bärensprung